Wirkungserwartungen
Innerhalb des Coachingprozesses werden die Wirkungserwartungen der Phasen und Teilphasen durch das Angebot von Feedbacksystematiken zur deduktiven Ableitung unterstützt. Zu diesen Angeboten zählen Modelle, Theorien und Axiome. So entsteht eine „abstrakte, deduktive Ebene“.
Aus dem Zusammenspiel von deduktiver und induktiver Ebene im Coachingprozess entstehen die Erkenntnisse, die in einer nachhaltigen Selbstorganisation münden.
Die abstrakte, deduktive Ebene berücksichtigt in hohem Maße den für das Coaching geltenden Wert FREIHEIT. Der Coachee entscheidet selbst, was er aus einem abstrakten Reflexionsangebot ableitet. Er hat die Freiheit „auszuwählen“ und seine Erkenntnisse selbst zu gestalten.
Phase | Wirkungserwartung | |
1. | Kontakt und Kontrakt (vor dem eigentlichen Coaching) | Vereinbarung auf den Coaching Ansatz |
1.1 | Vorstellung und Erwartung der Beteiligten | Entscheidungsfähigkeit sichern Entscheidung des Kunden, ob die Erwartung durch das Coaching Angebot (und den Coach) erfüllt werden können. |
1.2 | Coaching Ablauf, Kommunikationskontext und Selbstorganisation vereinbaren | Entscheidungsfähigkeit sichern Entscheidung des Kunden für den Coaching Ansatz und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten von Coach und Coachee. |
1.3 | Thema und Veränderungswunsch skizzieren | Entscheidungsfähigkeit sichern Entscheidung des Coachs, ob er als Vertragspartner in das Coaching einwilligt. Grundlage für die mentale Vorbereitung auf das Coaching. |
2. | Systemische Themen-und Zielklärung | Wille zur konkreten Selbstveränderung und bewusste Akzeptanz von selbsterkannten Folgen |
2.1 | Thematischen Ist-Kontext systemisch visualisieren | Entscheidungsfähigkeit sichern Wahrnehmungserweiterung auslösen Entscheidung des Coachee, wie sein Thema lautet und was mit seinem Thema zusammen hängt. Die Wahrnehmung in Bezug auf die durch den Coachee selbst erkennbaren thematischen Zusammenhänge und deren Bedeutung für sein Thema wird erweitert. |
2.2 | Ziel festlegen und Folgen reflektieren | Entscheidungsfähigkeit sichern Wahrnehmungserweiterung auslösen Entscheidung des Coachee für das Ziel seiner Veränderung und Wahrnehmungserweiterung in Bezug auf die systemischen Folgen der eingetretenen Veränderung. Aus der bewussten Entscheidung für die Akzeptanz der Folgen entsteht in Verbindung mit der emotionalen Attraktivität des Ziels der Wille zur konkreten Selbstveränderung. |
3. | Zielorientierte Ressourcenidentifikation und Reflexion | Ressourcenidentifikation und Reflexion der bisherigen Selbstorganisation |
3.1 | Motive, Werte und Intelligenzen zur Zielerreichung ermitteln | Wahrnehmungserweiterung auslösen Entscheidungsfähigkeit sichern Die Wahrnehmung des Coachee, welche Motive, eigene Werte und Intelligenzen ihm als Ressource zur Zielerreichung zur Verfügung stehen wird erweitert. Der Coachee entscheidet, welche Ressourcen er als förderlich zur Zielerreichung bewertet. |
3.2 | Werte des Kommunikationskontextes ermitteln | Wahrnehmungserweiterung auslösen Die Wahrnehmung des Coachee in Bezug auf die Werte des Kommunikationskontextes, die es bei der Zielerreichung zu beachten gilt wird erweitert. |
3.3 | Hypothesengeleitet Ressourcen ermitteln | Wahrnehmungserweiterung auslösen Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee entscheidet einerseits, ob er eine Hypothese seines Coachs, die ihm helfen soll, weitere Ressourcen zur Zielerreichung wahrzunehmen, annimmt. Andererseits entscheidet er selbst, welche Ressourcen er aus dem hypothesengeleiteten Angebot des Coachs zur Zielerreichung auswählt. |
3.4 | Ressourcen aus eigenen und fremden Quellen | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee entscheidet, unabhängig von den Teilphasen 3.1 – 3.3, welche Ressourcen er darüber hinaus zur Zielerreichung nutzen könnte. |
3.5 | Bisheriges Analyse- und Lösungsmuster der Selbstorganisation im thematischen Kontext identifizieren | Wahrnehmungserweiterung auslösen Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee erweitert seine Wahrnehmung in Bezug darauf, wie er bisher in seinem Thema seine Ressourcen organisiert hat. Diese reflektierte Erkenntnis ist die Grundlage, um alternative Entscheidungen in Bezug auf die zielorientierte Selbstorganisation zu treffen. |
3.6 | Feedbacksystematik und somatische Marker etablieren | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee identifiziert die Art und Weise, wie sein Körper ihm signalisiert bzw. ein Feedback gibt, welche Qualität eine Entscheidung hat. Er erkennt, welche „somatischen Marker“ er zur Bewertung seiner Entscheidungen für alternative Handlungen zur bisherigen Selbstorganisation zur Verfügung hat. Zusätzlich wählt er aus den hypothesengeleiteten Angeboten des Coachs die Modelle, die ihm bei der Entscheidung für alternative Handlungen in der folgenden Phase, helfen können, seine Entscheidung zu legitimieren (Feedbacksystematik). |
4. | Handlungskompetenz im systemischen Zielkontext festlegen | Handlungskompetenz im systemischen Realisierungskontext (Zielkontext) festlegen |
4.1 | Entwicklung und Entscheidung der Handlungsalternativen | Entscheidungsfähigkeit sichern Handlungsalternativen ermöglichen Der Coachee entscheidet, welche Ressourcen er auswählt und wie er sie zu alternativen Handlungen organisiert, so dass er den systemischen Anforderungen seines Realisierungskontextes erfolgreich begegnet und sein Veränderungsziel erreicht. Hierbei bedient er sich der Feedbacksystematiken aus 3.6. |
4.2 | Handlungsabfolge festlegen (Handlungsplan) | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee entscheidet, wann er welche Handlung realisiert. Durch die Strukturierung der zeitlichen Abfolge alternativer Handlungen, orientiert am Ziel entsteht der Handlungsplan zur zukünftigen Erreichung von Handlungskompetenz im Zielkontext. |
4.3 | Potenzielle Probleme bei der Realisierung des Handlungsplans analysieren | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee setzt sich mental mit möglichen Probleme bei der Realisierung seines Handlungsplans auseinander und entscheidet, ob er den Plan so beibehalten möchte. |
4.4 | Ressourcen und Planaktualisierung | Entscheidungsfähigkeit sichern Handlungsalternativen ermöglichen Falls es zu Problemen bei der Umsetzung des Handlungsplans kommen könnte, die nach Ansicht des Coachee berücksichtigt werden müssen, entscheidet der Coachee, was er am Plan verändern muss und welche Ressourcen er dafür zusätzlich benötigt, um Alternativen zu entwickeln, die den möglichen Problemen erfolgreich begegnen. |
4.5 | Controlling Merkmale des Handlungsplans festlegen | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee entscheidet über die Merkmale an denen er erkennen kann, ob er seinen Handlungsplan so einhält, das zum festgelegten Zeitpunkt das Ziel seiner Veränderung eingetreten ist. |
4.6 | Nachhaltige Selbstorganisation sichern | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee reflektiert den Coachingprozess und entscheidet selbst, auf welche ähnlichen Themen er ihn zukünftig übertragen möchte. Ist ihm dieser konstruktivistische Kontexttransfer des Coachingprozesses möglich, steht ihm der Coachingprozess als Ressource zur nachhaltigen Selbstorganisation zur Verfügung. Er hat den Prozess „gelernt“. |
5 | Controlling (nach dem eigentlichen Coaching) | Sicherung der Handlungskompetenz |
5.1 | Controlling des Handlungsplans | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee führt selbstständig ein Controlling der Umsetzung seines Handlungsplans durch. Er entscheidet, wie er seinen Plan einhält. |
5.2 | Controlling der nachhaltigen Selbstorganisation | Entscheidungsfähigkeit sichern Der Coachee führt selbstständig ein Controlling der Nachhaltigkeit seiner Selbstorganisation durch und entscheidet a)bei festgestellten Abweichungen vom Ziel mithilfe des Coachingprozess und ohne Hilfe des Coachs, wie er sich selbst organisieren wird. b) ob er den Coachingprozess ohne Hilfe des Coachs, auch auf für ihn vergleichbare Themen anwendet. |