Evaluation & Supervision

Eine Evaluation ist eine sach- und fachgerechte Analyse und Bewertung eines Sachverhalts. Sie dient u.a. der Effizienz-und Erfolgskontrolle. Der Kontrolle der logischen Richtigkeit bzw. Schlüssigkeit und der Bewertung der Wirkungsweise, Wirksamkeit und Wirkungszusammenhänge.

Für Coaching bedeutet das, dass Evaluation auf drei Ebenen stattfinden muss:

Ebene 1 – Coachingverständnis und Ausbildung

Evaluation des Coachingverständnisses
Überprüfung und Bewertung der fachlichen und logischen Richtigkeit, der Wirkungsweise, Wirksamkeit und Wirkungszusammenhänge.

In der Neuen Hamburger Schule dargestellt in Fundament, Methodik sowie den dazu gehörenden Modellen.

Da die Wirkungserwartung von Coaching klar formuliert ist, kann in der Praxis das Eintreten der Wirkungserwartung überprüft werden. Der Coachingprozess enthält ein „Controlling“ der Wirkungserwartung als festen Bestandteil.

Evaluation der Ausbildung

Eine Coachausbildung ist der Organisationrahmen zum Erwerb von Handlungskompetenz als Coach. Hier kann eine anhand der beschriebenen Didaktik und Methodik eine Überprüfung und Bewertung der fachlichen und logischen Richtigkeit, der Wirkungsweise, Wirksamkeit und Wirkungszusammenhänge durchgeführt werden.

Jede Evaluation muss eine Überprüfung enthalten, ob das Ausbildungsziel eingetreten ist. Das kann, wie in der Neuen Hamburger Schule, durch eine Zertifizierung geschehen.

Ebene 2 – Die Performance /Entwicklung als Coach

Evaluation der „Performance“ / Supervision

Das Coachingverständnis wird als Handwerk „Coaching“ praktisch umgesetzt.

Sowohl durch den praktizierenden Coach als auch durch einen Supervisor kann während des Coachings zu jeder Zeit überprüft werden, ob sich die Haltung des Coachs an den Werten Freiheit, Freiwilligkeit, Selbststeuerung und Ressourcenverfügung orientiert, und ob sich das Handwerk an den Wirkungserwartungen des Prozesses, seiner Phasen und Teilphasen orientiert hat.

Grundlage hierfür ist ein beschriebenes Coachingverständnis.

Ebene 3 – konstruktivistische Evaluation durch den Kunden

Evaluation des Coachings durch den Coachee

Ein Coachee wird immer einen Vergleich vornehmen, ob das, was ihm im Coaching widerfahren ist, seinen Erwartungen entsprochen hat und er mit dem Ergebnis des Coachings zufrieden ist.

Diese Evaluation vollzieht sich größtenteils anhand subjektiver Kriterien.

Da die Zielformulierung, die Auseinandersetzung mit möglichen systemischen Folgen der Zielerreichung und die Entwicklung eines systemischen, d.h. die Zusammenhänge des Themas berücksichtigenden, Handlungsplans fester Bestandteil des Coachingprozesses sind, hat der Coachee grundsätzlich die Möglichkeit, diese, von ihm selbst bearbeiteten Merkmale zu evaluieren.

Evaluation des Lernens bzw. der Ausbildung

Der Lernende wird seine Ausbildung mit ähnlichen Veranstaltungen vergleichen und so zu einer erfahrungsbasierten Bewertung gelangen. Entscheidender ist die Selbstbewertung der Kompetenz als Coach. „Fühle ich mich selbstwirksam als Coach?“. Dieses gefühlte Erleben von Handlungskompetenz entscheidet darüber, welche Herausforderungen ein Coach annehmen wird bzw. was er sich zutraut. Voraussetzung hierfür ist Praxis und ein Maßstab, der hilft, sich selbst in seiner Performance zu bewerten. Erst durch den erlebten Erfolg beim wiederholten Anwenden des gelernten Coachingverständnisses in unterschiedlichen Kontexten entsteht eine Selbstbewertung, die eine Selbstwirksamkeit als Coach einschließt.

Findet die Praxis bereits währen der Ausbildung statt und wird diese Praxis supervidiert, entwickelt sich in der Regel weitaus früher das Gefühl als Coach kompetent zu sein.

Supervision im systemisch-konstruktivistischen Coaching

Theoretisch ist eine externe Supervision nicht notwendig, da der Coach sein Handeln stets selbst anhand o.a. Maßstäbe überprüfen kann, ob er Handlungskompetenz zeigt und aus dieser Erkenntnis (notwendige) Veränderungen einleitet.

Werden durch den Coach selbst „Abweichungen“ nicht entdeckt – das kann z.B. dadurch geschehen, dass er mit dem Thema assoziiert ist und so eine eigeschränkten Zugriff auf seine Ressourcen hat – ist auch im systemisch-konstruktivistischen Coaching eine Supervison notwendig.

Anders als bei anderen Coaching Verständnissen nutzt der Supervisor hier zur Evaluation denselben Maßstab / Bewertungsstruktur wie der Coachee.