Zertifizierung

Ziel der Zertifizierung

Durch die Zertifizierung von Coachs soll belegt werden, dass Coachs Handlungskompetenz im Sinne des Kompetenzmodells der Neuen Hamburger Schule erworben haben.

Zertifizierung als Coach

1. Formale Zulassungskriterien zur Zertifizierung als Coach

Alter
Empfehlung: Vollendung des 30. Lebensjahres
Als formales Kriterium ist das Lebensalter ein Anhalt für das Vorhandensein reflektierter Erfahrung.

Bildung und Berufserfahrung
Abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom, Staatsexamen, MA, BA) zusätzlich mindestens 3 Jahre Erfahrung in der Leitung und Anleitung von Mitarbeitergruppen.
Alternativ
Abitur, zusätzlich abgeschlossene Lehre und 5 Jahre Berufserfahrung davon mindestens 3 Jahre Erfahrung in der Leitung und Anleitung von Mitarbeitergruppen.
Als formales Kriterium soll ein Nachweis der Berufserfahrung die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass angebotene Ausbildungsinhalte mit der Berufswelt verknüpft werden können

Ausbildungsteilnahme
Teilnahme an mindestens 150 durch Ausbilder begleitete und reflektierte Stunden einer Coachausbildung.

Praxisnachweis
Der Coach hat mindestens 3, in der Vor- und Nachbereitung durch einen Ausbilder betreute/supervidierte Coachings außerhalb seiner Ausbildung durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich ein Selbst-Coaching.

Gesundheits-und Rechtsauskunft
Der Coach befindet sich zum Zeitpunkt der Zertifizierung weder in therapeutischer Behandlung noch ist er vorbestraft.

Bekenntnis zur Ethik
Der Coach hat sich zur Einhaltung der Ethik der Neuen Hamburger Schule verpflichtet.

Bestätigung der Ausbildungseinrichtung
Der Ausbildungsleiter hat dem Coach bestätigt, dass er in allen Kompetenzbereichen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung erfüllt.

2. Schriftliche Überprüfung der Kompetenzen

Die schriftliche Überprüfung der Kompetenzen überprüft die reflektierte Auseinandersetzung mit dem Coachingverständnis der Neuen Hamburger Schule und insbesondere der Prozessverantwortung als Coach.

Die schriftliche Überprüfung ist eine grundsätzliche Vorbereitung auf einen allgemeinen Coachingprozess.

3. Reale Überprüfung der Kompetenzen

In einer realen Coaching Situation wird die Handlungskompetenz des Coachs vor dem Hintergrund des Coachingverständnisses der Neuen Hamburger Schule beobachtet und bewertet.

4. Reflexionsgespräch

Hier wird das „reale Coaching“ orientiert an Feedbacksystematiken durch den Coach selbst reflektiert.

BEWERTUNGSMASSSTAB für Live-Coaching und Reflexionsgespräch

Die Zertifizierung überprüft, ob die in Teilphase 1.2. getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden, d.h.

1. Orientiertes sich das Coaching an den Wirkungserwartungen des Prozesses, der Phasen und Teilphasen?
2. Orientierte sich der Kandidat während des Coachings am vereinbarten Kommunikationskontext, d.h. den vier Werten von Coaching?
3. Kommunizierte der Coach so, dass es seinem Coachee möglich war, den Coachingprozess selbst für ähnliche Themen zu nutzen (nachhaltige Selbstorganisation)?

Zusätzlich:
4. Im Fachgespräch kann der Coach nachvollziehbar begründen, warum er etwas getan hat oder nicht.
5. Im Fachgespräch kann der Coach Hypothesen für Teilphase 3.3 bilden.

Punkt eins und zwei und vier können nur mit ja oder nein beantwortet werden. Punkt drei erfordert mindestens eine sichtbare Handlung mit der der Coach das Verständnis des Prozesses überprüft. Punkt 5 erfordert mindestens eine nachvollziehbare Hypothese.

Sind diese Anforderungen erfüllt, ist die Zertifizierung mit der Note ausreichend bestanden.

Bessere Noten ergeben sich aus der besonderen Berücksichtigung der Punkte drei und vier.

Note „sehr gut“
Mit „sehr gut“ bestanden hat, wer:

  • Sich zu 100% an den Wirkungserwartungen des Prozesses, der Phasen und Teilphasen orientiert hat.
  • Über den vereinbarten Kommunikationskontext von Coaching hinaus die Werte seines Coachee in Bezug auf den Umgang mit ihm selbst und in Bezug auf seine „Lernvorlieben“ berücksichtigt hat.
  • In besonderem Maße die Nachhaltigkeit der Selbstorganisation gefördert hat, d.h. der Coachee hat die Wirkungserwartungen des Prozesses, der Phasen und Teilphasen verstanden UND das Verständnis wurde überprüft.
  • Im Fachgespräch deduktiv aus wissenschaftlichen Fakten heraus (Definitionen, Prozess, Modelle, Motivation, u.a.) argumentiert.
  • Im Fachgespräch nachvollziehbar (was gehört?) die maximale Anzahl an Hypothesen bildet, die ihm aufgrund der Ausbildung möglich gewesen wären.

Die Noten „gut“ und „befriedigend“ ergeben sich aus der konstruktivistischen Bewertung des Prüfers orientiert an den Noten „ausreichend“ und „sehr gut“.

Zeitlicher Aufwand:
Schriftliche Überprüfung der Kompetenzen: ca. 4 h
Reale Überprüfung der Kompetenzen: mind. 45 min
Reflexionsgespräch: mind. 15 min

5. Wiederholung der Überprüfung

Einzelne Bestandteile der Zertifizierung können bis zu 2mal wiederholt werden.

6. Rezertifizierung (Empfehlung)

Zum Erhalt des Zertifikats ist alle 3 Jahre nach Zertifizierung eine nötig. Coaching ist ein Handwerk. Aus diesem Grund ist eine kontinuierliche In-Übung-Haltung notwendig.

Zertifizierung als Coachausbilder


1. Formale Zulassungskriterien zur Zertifizierung als Coachausbilder

Alter
Vollendung des 35. Lebensjahres.

Zertifizierung als Coach nach der Hamburger Schule
Die Zertifizierung ist gültig (3-Jahres Rhythmus).

Nachweis von Praxis als Coach
Mindestens 3-jährige Tätigkeit als Coach. Mindestens 5 Coachings pro Jahr gegen Honorar.

Reflektiertes Wissen in Didaktik und Methodik der Neuen Hamburger Schule
Bestätigung eines Ausbildungsleiters.

Praktikum als Ausbilder
Nachweis über die Teilnahme an einer vollständigen Ausbildung nach der Neuen Hamburger Schule als Praktikant.

Durchführung einer Lerneinheit
Eigenständige Durchführung einer mindestens 3-stündigen systemisch-konstruktivistischen Lerneinheit.

Bestätigung der Ausbildungseinrichtung
Der Ausbildungsleiter hat schriftlich bestätigt, dass der zukünftige Ausbilder in allen Bereichen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Handeln als Ausbilder erfüllt.

2. Schriftliche Überprüfung der Kompetenz als Ausbilder

Die schriftliche Überprüfung der Kompetenz überprüft auf einer strukturierten Ebene die reflektierte Auseinandersetzung mit den Anforderungen an einen Ausbilder nach der Hamburger Schule. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit der systemisch-konstruktivistischen Didaktik und Methodik, das Entwickeln eigener Methoden und Übungen, sowie die strukturierte Planung eines mindestens 3-tägigen Ausbildungsmoduls zu einem selbstgewählten Thema.

3. Mündliche Überprüfung der Kompetenz als Ausbilder

Die mündliche Überprüfung reflektiert systemisch die Durchführung der Lerneinheit, die Planung des 3-tägigen Moduls, sowie die entwickelten Methoden und Übungen.