Das Coachingverständnis der Neuen Hamburger Schule im Spiegel therapeutischer Wirkfaktoren
Die Beziehung zwischen Coach und Coachee
Coaching findet in einem vereinbartem Kommunikationskontext statt, der jede Bewertung und oder Beeinflussung des Coachee durch den Coach ausschließt. Der Coach ist sich bewusst, dass die Beziehung eine reine Arbeitsbeziehung ist und vermeidet jegliche Bildung emotionaler Abhängigkeiten bestmöglich, um ein “Selbstlernen” seines Coachee nicht zu gefährden.
Die Aktivierung von Ressourcen
Der Coachingprozesses der Neuen Hamburger Schule sieht (in Phase III) vor, dass orientiert am Kompetenzmodell der Coachee selbst seine Ressourcen identifiziert.
Aus der hypothesengeleiteten, deduktiven Ebene dieser Phase, leitet der Coachee Ressourcen ab, die er vorher nicht erkannt hatte. Da die Ressourcen im Hinblick auf die “Güte” zu Zielerreichung durch den Coachee selbst bewertet werden, tritt ohne Zutun des Coachs eine Aktivierung der Ressourcen ein.
Die Reflexion eigener Handlungen
Der Coachingprozesses der Neuen Hamburger Schule sieht (in Phase III.5), dass der Coachee sein bisheriges Analyse-und Lösungsverhalten in Bezug auf sein Thema selbst identifiziert. Das beinhaltet auch die Erkenntnis, in welcher Form und mit welchem Erfolg er seine Ressourcen bisher organisiert hat – kurz die Reflexion eigener Handlungen
Die Reflexion der jeweiligen Situation
Der Coachingprozesses der Neuen Hamburger Schule sieht (in Phase II.1), dass der Coachee das Thema formuliert in dem er sich selbst verändern möchte. Zu diesem Thema visualisiert er (induktiv) die aus seiner Sicht bedeutenden Merkmale. Eine Wahrnehmungserweiterung entsteht dadurch, dass der Coachee (deduktiv) weitere Merkmale aus einem Strukturangebot ableitet. Der Coachee reflektiert über die Zusammenhänge seines Themas.
In Phase III identifiziert er zusätzlich “die Ansprüche”, die die jeweilige Situation an sein Verhalten stellt.
Das Ziel bzw. die Zielklärung
Der Coachingprozesses der Neuen Hamburger Schule sieht (in Phase II.2) vor, dass der Coachee aus der von ihm durchgeführten Visualisierung des Ist-Zustandes (Zielklärung) selbst den, nach seiner Veränderung eingetretenen Zustand formuliert (das Ziel).
Ziel bzw. die Zielklärung fußen auf dem Rubikon Modell von Heckhausen, so dass das vom Coachee formulierte Ziel Volition auslöst.Eine Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen des eingetretenen Ziels ist Teil des Prozesses und greift Aspekte der Leistungsmotivation auf.
Die Unterstützung bei der Umsetzung
Eine helfende Unterstützung durch den Coach selbst ist nicht notwendig, da das Ziel von Coaching ja “Hilfe zur Selbsthilfe” bzw. die “nachhaltige Selbstorganisation des Coachee” ist. Der Coachee kann nach dem Coaching den Coachingprozess auch auf ähnliche Themen anwenden. Der Coachingprozess selbst unterstützt den Coachee bei der Umsetzung.
Die Ergebnisorientierung
In Phase II erkennt der Coachee, womit sein Thema zusammenhängt und leitet sein Ziel ab. Aus den in Phase III selbst identifizierten Ressourcen entwickelt er einen Handlungsplan, den er selbst kontrolliert.
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Probleme einer therapeutischen Sichtweise von Wirkfaktoren im Coaching
Überblick
Wirkfaktoren im Coaching