Fachliche Einordnung von Wirkfaktoren im Coaching
Ausgang zur Erarbeitung von Wirkfaktoren ist die Frage, „wodurch ist ein Coaching wirksam?“
Diese Frage kann aus drei Perspektiven beantwortet werden:
Coaching als Lernform
Durch Coaching selbst, unabhängig vom Coaching Thema, soll etwas erreicht werden. Die durch Coaching entstehende Veränderung beim Coachee bedeutet, dass der Coachee „gelernt“ hat.
Die Neue Hamburger Schule versteht unter dem, was Coaching erreichen will, eine „nachhaltige Selbstorganisation des Coachee – der Coachee kann sich sprichwörtlich in vergleichbaren Themen selbst coachen und organisiert selbst seine Ressourcen zu einem emotional attraktiven Handlungsplan, um sein durch ihn festgelegtes Ziel zu erreichen. Wirksam ist ein Coaching, wenn eben das erreicht wurde.
Am Markt existieren unterschiedlichen Deutungen davon, was durch Coaching erreicht sein soll – von besserer Selbstregulation bis hin zu mehr Achtsamkeit reichen die Absichten.
Ein valider Wirkfaktor kann nur dann abgeleitet werden, wenn er auf der eigentlichen Wirkungserwartung des zugrunde liegenden Coachingverständnisses aufbaut. Die Anwendung eines Tools ist noch kein Coaching.
Der Coachee
Wenn die Erwartungen, die der Coachee an das Coaching hatte, erfüllt wurden, wird der Coachee diese Coaching in der Regel als „wirksam“ empfinden.
Hat er „liebevolle und achtsame Unterstützung“ erwartet und eben das auch bekommen, dann war sein Coaching für ihn wirksam.
Der Coach
Theoretisch kann ein Coach nicht beurteilen, ob sein Coaching wirksam war. Als Hilfe wird oft gefragt „Hat mein Coachee das Ziel erreicht?“ Wenn der Coach dieses Ziel selbst aus seiner Diagnose abgeleitet hat, kann er das auf „Wirkfaktoren“ zurückführen.
Wenn der Coach nach dem Coachingverständnis der Neuen Hamburger Schule arbeitet, kann der Coach überprüfen, ob eine „nachhaltige Selbstorganisation des Coachee“ erreicht wurde, indem er seinen Coachee bittet, den (gelernten) Coachingprozess in einen anderen Kontext zu übertragen. Kann sein Coachee das, ist das ein Indiz für ein wirksames Coaching. Der Coachee kann sich zukünftig selber helfen.
Die Wirkfaktoren im Sinne der Hamburger Schule können ebenfalls als Bewertungsmaßstab, z.B. im Rahmen einer Supervision, genutzt werden, um wirksame von weniger wirksamen Coachings zu unterscheiden.
Durch das theoriegeleitete Verständnis ist die Neue Hamburger Schule in der Lage, Wirkfaktoren konkret zu formulieren. Die Wirkfaktoren gelten dabei sowohl für das Coaching von Einzelnen als auch für das Coaching von Gruppen und Teams. Die Wirkfaktoren sind aus Perspektive „Coaching als Lernform“ formuliert.
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