Axiome & Postulate

Im Sprachgebrauch ist ein Axiom eine unbeweisbare, aber in sich einsichtige grundlegende Aussage, die als Ausgangspunkt einer ableitbaren Theorie dient.

Ein Postulat stellt eine Forderung dar, die sich in diesem Fall aus der Axiomatik begründet.

Die Axiome konstruktivistischen Lernens

  1. Bewusste und unbewusste Erfahrungen von Ausbildern und Lernenden sind systemisch-konstruktivistische Rahmenbedingungen für Lernen.
  2. Lernen ist ein systemisch-konstruktivistischer Prozess, der vom Lernenden bewusst gesteuert werden kann.
  3. Lernen erfolgt in Abhängigkeit von individuellen Gefühlen, Motiven, Werten, Begabungen, vorhandenen kognitiven Strukturen und Selbstwirksamkeitserwartungen innerhalb systemisch-konstruktivistisch gedeuteter Kontexte.
  4. Lernen ist im Ergebnis individuell und unvorhersehbar.
  5. Lernen löst Bewusstsein und Motivation für routinierte Lösungsstrategien innerhalb bekannter Kontexte aus.
  6. Lernen löst kreative und gewollte Lösungsstrategien für unbekannte Verhaltenskontexte aus.
  7. Lernen erfordert strukturierte Rückmeldungen über Unterschiede anhand bekannter Maßstäbe
  8. Lerner sind kompetenter in ihren Anwendungskontexten als Ausbilder.

Die Postulate konstruktivistischen Lernens

  1. Trainer, Lehrer oder Ausbilder sind Organisatoren individuell authentischer, komplexer Übungs-, Anwendungs- und Transferkontexten.
  2. Lernumgebungen sollen verschiedene Perspektiven anbieten, um einen bestimmten Sachverhalts zu reflektieren, um so die kognitive Flexibilität der Lernenden zu fördern.
  3. Lernaufgaben sollen erfahrungsbegründet sein und die zu lernenden Sachverhalte in Alltagskontexte einbetten.
  4. Lernen soll das Identifizieren, Definieren und Lösen von Problemen erleichtern.
  5. Lernen soll nicht einzig der die Reproduktion, sondern vor allem Konstruktion von Wissen anstreben.