Der Coachingprozess
Der Coachingprozess ist die „zentrale Methode“ bzw. Ablaufstruktur im systemisch-konstruktivistischen Coaching.
Aus seiner Wirkungserwartung, aus der Wirkungserwartung der Phasen und Teilphasen legitimiert der Coach sein Handwerk.
Die den Coaching – Kontext bildenden vier Werte beeinflussen die Haltung des Coachs.
Der Coachingprozess in der vereinfachten Darstellung (Graphik)
Die Nachhaltigkeit der Selbstorganisation durch Coaching steht in einem direkten Zusammenhang zur Nachhaltigkeit des Coachingprozesses. Kann der Prozess durch den Coachee (die Gruppe, das Team) ohne Hilfe des Coachs selbst angewandt werden, entsteht eine nachhaltige Selbstorganisation.
Innerhalb des Coachingprozesses werden die Wirkungserwartungen der Phasen und Teilphasen durch das Angebot von Feedbacksystematiken zur deduktiven Ableitung unterstützt. Zu diesen Angeboten zählen Modelle, Theorien und Axiome. So entsteht eine „abstrakte, deduktive Ebene“.
Aus dem Zusammenspiel von deduktiver und induktiver Ebene im Coachingprozess entstehen die Erkenntnisse, die in einer nachhaltigen Selbstorganisation münden.
Die abstrakte, deduktive Ebene berücksichtigt in hohem Maße den für das Coaching geltenden Wert FREIHEIT. Der Coachee entscheidet selbst, was er aus einem abstrakten Reflexionsangebot ableitet. Er hat die Freiheit „auszuwählen“ und seine Erkenntnisse selbst zu gestalten.
Der Coachingprozess in der detaillierten Darstellung (Graphik)
Der Coachingprozess im Detail
Vorbereitung: Vereinbarung auf das Coachingverständnis | |
---|---|
Vorstellung und Erwartung der Beteiligten | |
Vereinbarung von Kommunikationskontext, Werten und Prozess des Coachings | |
Vereinbarung der Verantwortlichkeiten im Coaching | |
Skizzierung des Veränderungsanliegens | |
Phase | |
1. | Systemische Identifikation und Reflexion des IST-Zustandes |
1.1 | Benennung des IST-Zustandes |
1.2 | Induktive und deduktive Visualisierung der Zusammenhänge |
1.3 | Komplexitätsreduktion (Clusterung) und Identifikation des Kernthemas |
2 | Festlegung und Reflexion des systemischen Soll-Zustands (Ziel) |
Formulierung des zukünftigen Soll-Zustands (Ziel) | |
Vorwegnahme und Reflexion der systemischen Folgen des eingetretenen Ziels | |
3. | Identifikation und Reflexion von Ressourcen zur Zielerreichung |
3.1 | Eigene Motive, Werte und Intelligenzen |
3.2 | Werte der systemischen Kommunikationskontexte bzw. der beteiligten Personen |
3.3 | Hypothesengeleitete Ressourcenidentifikation |
3.4 | Erfahrungsbasierte, faktenbasierte und externe Ressourcen |
3.5 | Analyse- und Lösungsverhalten der bisherigen Selbstorganisation |
3.6 | Bewertungsstrukturen für Entscheidungen und somatische Marker |
4. | Zukünftige systemische Selbstorganisation zur Zielerreichung |
4.1 | Entwicklung und Bewertung von Handlungsalternativen |
4.2 | Konkrete Formulierung des Handlungsplans |
4.3 | Vorwegnahme potentieller Probleme und ggf. Planaktualisierung |
5. | Controlling |
5.1 | Art des Controllings des Handlungsplans festlegen |
5.2 | Art des Controllings der nachhaltigen Selbstorganisation festlegen |