Das Modell selbsterlebter Gesundheit

Web_GesundheitDas Thema Gesundheit gewinnt im beruflichen Umfeld zunehmend an Bedeutung. Längst wird beherzigt, dass die Gesundheit des Humankapitals einen betriebswirtschaftlichen Beitrag leistet.

Doch was ist Gesundheit genau? Oft lautet die einfache Antwort lapidar: „Das Fehlen von Krankheit“. Diese Herangehensweise ist einfach, da es z.B. mit der von der WHO herausgegebenen ICD 10 (ICD, englisch = International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ein Klassifikationssystem der weltweit bekannten Krankheiten gibt. Es müsste nur durch eine Untersuchung eines Arztes festgestellt werden, dass keine Krankheit vorliegt – der Patient also „gesund“ ist. Ein Unternehmen könnte das z.B. durch einen Betriebsarzt realisieren und dokumentieren lassen.

Vielleicht ist Ihnen einmal aufgefallen, dass manche Menschen auf die Frage nach Ihrer Gesundheit ganz anders antworten als man selbst zuvor (konstruktivistisch) angenommen hat. Es stört sie nicht, dass sie aus ärztlicher Sicht vielleicht krank sind. Sie fühlen sich gesund. Wieder andere fühlen sich krank, obgleich keine diagnostizierbare Krankheit vorliegt. Gesundheit ist in der moderneren Auslegung der Medizin daher etwas „selbst Erlebtes“. Mit den Worten dieses Buches gesprochen unterliegt das Thema Gesundheit einer individuell konstruktivistischen Deutung.

Bei Themen, die der Coachee selbst als „Gesundheit“ oder ähnlich formuliert, ist es für den Coachee eine Feedbacksystematik, die ihm hilft, in der Auseinandersetzung mit den Merkmalen des Modells weitere Zusammenhänge in Bezug auf sein Thema Gesundheit zu entdecken. Auf diese Weise ist es möglich, dem Thema „Gesundheit“ systemisch und konstruktivistisch zu begegnen. Der Coachee entdeckt, womit bei ihm persönlich „Gesundheit“ zusammenhängt. Warum er sie gerade so erlebt und nicht anders. Die mit dem Coaching einhergehende alternative Selbstorganisation hilf ihm, seine Gesundheit künftig anders zu erleben.

Selbstverständlich ersetzt ein Coaching zu einem Thema „Gesundheit“ keinen Arzt. Darauf sollte der Coachee in Phase 1 auch hingewiesen werden.

Das Modell enthält im Vergleich zu anderen Modellen der visuellen Aufstellung eine Besonderheit: Bestimmte Begriffe für Merkmale des Modells sind bewusst so gewählt, das Sie eine Irritation auslösen, z.B. „Bewältigbarkeit“ oder „Verstehbarkeit“. Das Wort selbst ist ungewohnt und erfordert ein wiederholtes, intensives Reflektieren der thematischen Zusammenhänge.