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Die Bildungsministerin warnt vor Facharbeitermangel

Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sinkt aktuell.
Der zukünftige Facharbeitermangel ist längst zu merken und stellt auch an Coaching neue Herausforderungen.

Ein Facharbeiter im Außendienst (z.B. Wartungs-/Servicetechniker) erreicht im Monat einen Umsatz für das Unternehmen, der zwischen 150 TSD und 400 TSD Euro liegt. In der Regel muss ein neuer Facharbeiter a) erst einmal gefunden werden (min. 3 Monate) und anschließend noch eingearbeitet werden (ca. 6 Monate). 9 Monate nach der Entscheidung einen (neuen) Facharbeiter einzustellen, kann dieser Facharbeiter wertschöpfend eingesetzt werden. In diesen 9 Monaten gehen dem Unternehmen theoretisch zwischen 1.35 Mio € und 3,60 Mio € „verloren“.

Tatsache ist, dass manche Unternehmen eine deutliche Abhängigkeit von ihren Facharbeitern aufweisen. Eine Herausforderung an Führung. Es gilt, sich mit dem demographischem Wandel auseinanderzusetzen, Mitarbeiter besser an das Unternehmen zu binden, Ausbildung und Einarbeitung zu optimieren, uvm..

Weitaus interessanter ist es, dass sich die Facharbeiter dieser (einseitigen) Abhängigkeit bewusst sind und das für sich nutzen. Denn sie haben in jedem Fall eine sehr gute „Verhandlungsposition“, um Ansprüche zu stellen. Die damit einhergehende Fokussierung auf Facharbeiter nimmt billigend in Kauf, dass Interessen von Nicht-Facharbeitern deutlich geringer gewertet werden. BWL vs. Gerechtigkeit.

In betroffenen Unternehmen nehmen die Konflikte zu. Sei es zwischen Facharbeitern und Führungskräften, zwischen Facharbeitern und Nicht-Facharbeitern, zwischen Führungskräften und zwischen Führungskräften und Nicht-Facharbeitern. Letzteres ist durch die Tatsache begründet, dass die „Nicht-Facharbeiter“ sich in ihren Interessen benachteiligt sehen und von der Führungskraft erwarten, dass sie sich „für sie“ einsetzt.

Teamcoaching und Einzelcoaching kann hier ein Weg sein, notwendige Veränderungen zu initiieren. Wichtig ist nur, dass die Tatsache, dass ein Facharbeiter im betriebswirtschaftlichen Sinn aktuelle mehr wert ist als andere, aufgegriffen wird.

Wieviel Achtsamkeit darf es denn sein?

Wer den Begriff Achtsamkeit letzten Endes in´s Coaching gebracht hat, ist nicht mehr nachvollziehbar. Der Begriff hat sich meiner Meinung nach schlichtweg verselbstständigt. Zugegeben – er klingt gut  ..  und will nicht irgendwie jeder, dass andere mit ihm achtsam umgehen oder auch achtsam mit der Umwelt umgegangen wird?

Doch was steckt hinter dem Wort? Achtsamkeit ist zunächst einmal nichts anderes als eine Geisteshaltung aus dem fernen Osten und dort auch schon seit einigen hundert Jahren bekannt. Ein bewusstes Wahrnehmen der Selbst-Umwelt-Interaktion mit der Möglichkeit, zu etwas mehr Gelassenheit zu gelangen.
Achtsamkeit als Teil der Haltung eines Coachs im Sinne von „Innehalten“ und sich, das Geschehen und Veränderungen darin bewusst wahrzunehmen, ist in jedem Fall förderlich für die Professionalität.

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Das Problem mit dem Prozess im Coaching

Coaching-Prozesse sind so individuell wie die Kunden, mit denen wir arbeiten.“ las ich jüngst auf einer website, die auch Ausbildungen zum Coach anbietet.
Wenn der Prozess ganz individuell ist, liegt die Vermutung nahe, dass ebenfalls das Ziel des Coachings ganz individuell ist.

Zunächst nichts Ungewöhnliches. Jeder Coachee formuliert für sich sein Ziel. Auch im systemisch-konstruktivistischen Coaching.

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